Ein Loblied auf Animes
Ich erinnere mich, wie ich als kleines Kind in Japan morgens auf den Zen-Garten meiner Großeltern starrte, während ich Miso-Suppe trank und weißen Reis mit hölzernen Essstäbchen aß. Oft schaltete ich dazu den Fernseher ein, schaute meine Lieblingssendungen wie Doraemon oder Nintama Rantarō, und machte mich nebenbei für die Schule fertig. Erst als ich viel älter war, wurde mir klar, welchen Einfluss Anime auf mein Leben haben sollte.
Anime ist eine aus Japan stammende Form des Zeichentrickfilms und existiert in vielen Formen: Von Manga-Comics und Romanen für junge Erwachsene, über Filme und TV-Serien bis hin zu Videospielen. Schätzungen zufolge sehen über 40 % der Weltbevölkerung in irgendeiner Form Animes. Der weltweite Anime-Markt wächst jährlich um 9,8 % und soll bis 2027 einen Wert von über 43 Mrd. USD erreichen.
Anime ist ein modernes Phänomen, dessen Wurzeln sich jedoch bis zu den beliebten Laterna-Magica-Shows der frühen 1900er Jahre zurückverfolgen lassen. Diese Shows zeigten meist bunt bemalte, beleuchtete Figuren, die sich auf einem Projektor bewegten. Die Fernsehserie Astro Boy aus den 1950er Jahren wies als erste die Merkmale des Anime auf, wie wir ihn heute kennen. In den 1980er und 1990er Jahren schließlich schuf die Produktionsfirma Toei Animation die Serien Dragon Ball, Sailor Moon, Digimon und One Piece. Sie zählen bis heute zu den beliebtesten Fernsehserien des Genres.
Einer meiner Lieblingsanimes ist Howl’s Moving Castle (Das wandelnde Schloss) von Hayao Miyazaki, einem der Mitbegründer der vielfach ausgezeichneten Produktionsfirma Studio Ghibli. Wie Miyazaki sagte, ein Werk hat eine Seele, wenn man es mit ganzem Herzen gestaltet. Ein Besuch des Ghibli-Museums in Mitaka, Japan, Anfang des Jahres mit meiner Mutter erinnerte mich daran, wie sehr Animes mich als Frau geprägt und beeinflusst haben. Von Mirkos gnadenlosem Kampf gegen den mächtigen Nomus in My Hero Academia bis hin zu Tanjiros brutaler, aber erfolgreicher Ausbildung zum Dämonenjäger in Demon Slayer: Kimetsu No Yaiba – diese heldenhaften Botschaften machten mir beim Aufwachsen in entscheidenden Momenten Mut.
Die japanische Manga-Zeichnerin Yumi Tamura, bringt es am besten auf den Punkt: „Finde Stärke stets in dir selbst. Denke und erinnere dich nicht nur daran, was du tun solltest, sondern was du tun willst.”
Hier sind 5 Serien, die dich in die magische Welt der Anime einführen:
- Cowboy Bebop von Hajime Yatate – Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Kopfgeldjägern jagt Verbrecher quer durch die Galaxis.
- Fruits Basket von Natsuki Takaya – Eine Highschool-Schülerin trifft auf eine Familie, die wortwörtlich von den 13 Tieren des chinesischen Tierkreises besessen ist.
- Fullmetal Alchemist von Hiromu Arakawa – Zwei Brüder widmen sich der Alchemie in der Hoffnung, dadurch ihre verstorbene Mutter wieder zum Leben zu erwecken.
- Naruto von Masashi Kishimoto – Ein junger Ninja träumt davon, der Anführer seines Dorfes zu werden.
- Ouran High School Host Club von Bisco Hatori – Eine Highschool-Schülerin tritt einem Elite-Host-Club für Männer bei, um ihre Schulden zu begleichen.
Aaliyah Cotton lebt auf Hawaii und schreibt leidenschaftlich gerne Jugend-, Fantasy- und Science-Fiction-Romane.
